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14.01.10

Drogen und Kinderspielplatz

Der Vietnamese vom Kinderspielplatz

Die Bezeichnung Vietnamese statt eines Namens, als wäre das ausreichend für eine Beschreibung. Doch ich kenne seinen Namen nicht, nur das müde Gesicht und die schmalen Schultern in viel zu großen und immer grellfarbigen T-Shirts. Er läuft gemächlich zwischen dem Cafébäcker in der Soldiner und dem Spielplatz zwischen Soldiner und Drontheimer Strasse hin und her. Nur seine Augen huschen geschäftig von links nach rechts und zurück.

Sein Schlendern wird von einer Frau mittleren Alters angenommen. Sie laufen nebeneinander her, bleiben kurz stehen. Ware und Geldscheine tauschen ihre Besitzer. Er konzentriert sich auf sein Geschäft und versäumt doch nie, die Gegend im Auge zu behalten, nicht zuletzt auch mich, die ungewollte Beobachterin, die aber potentiell auch eine Kundin sein könnte.
Die Frau mit ihren strohigen, gefärbten Haaren, sieht fertig aus, vielleicht von einer durchwachten Nacht. Die Einkaufbeutel in beiden Händen ziehen ihren Oberkörper nach unten. Sie stehen nun unbeachtet im Sand des Gehwegs. Vielleicht hat sie sich Auputschmittel verschafft, um auf Arbeit durchzuhalten, oder Schlaftabletten, um trotz des Tageslichts Ruhe finden zu können.

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